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Auf Umwegen zum Glück

So, endlich ist es wieder soweit, ich sitze am PC und schreibe einen Blogbeitrag. Lange ist’s her und ich hab mich heute so richtig drauf gefreut zu schreiben. UND ich überlege mir gerade, wie ich es “früher” geschafft habe, JEDEN Sonntag einen Blogbeitrag zu veröffentlichen. Ja, die Zeiten ändern sich. 

Heute geht’s um meinen neuen Lebensabschnitt, der am 1. Juni 2022 begonnen hat und der eine grosse Veränderung in mein Leben gebracht hat. Warum der neue Lebensabschnitt am 1. Juni 2022 begonnen hat, was so Einschneidendes passiert ist, was mich daran so nachdenklich macht und was daraus in meinem Leben entstehen, bzw. gehen darf, erzähle ich dir in den nächsten 2 Wochen. Denn, damit dieser Blogbeitrag nicht elend lang wird, teile ich ihn in 2-3 Beiträge auf. Wenn du meinen Newsletter abonniert hast, wirst du jeweils informiert, sobald ein neuer Blogbeitrag online geht.

In diesem Beitrag erzähle ich dir, wie es dazu gekommen ist, dass ich heute an einem ganz anderen Ort, als “geplant” stehe. Dazu “muss” ich etwas ausholen. Also… spannenderweise wusste ich im Januar 2020, dass eine grosse Veränderung ansteht, nur habe ich (ehrlich gesagt) mit einem ganz anderen Outcome gerechnet.

An Silvester 2019/2020 habe ich gemerkt, “dieses Jahr wird einschneidend”. Ich hab gespürt, dass im Herbst etwas auf mich zukommt und dachte mir, jetzt steht der grosse Durchbruch in meiner Selbständigkeit, kurz bevor. Little did I know!

Eins kann ich dir aber bereits jetzt verraten, es ist viel besser gekommen, als ein “Druchbruch  in meiner Selbständigkeit”. Was auch immer ich damals damit gemeint habe.

Das Jahr fing super an. Ok, da war die Pandemie, aber ich war voller Tatendrang und im Frühling 2020 haben wir unseren Magischen Natur Shop eröffnet. Im Oktober/November stand die die 2. Eröffnung kurz bevor… die Online Kurse in der Hexen Akademie. Aber…

Mein vermeintlicher Durchbruch

…bereits seit September 2020 ging’s mir gesundheitlich immer schlechter. Ich war schrecklich müde, fast jeden Tag ist mein Puls ausgerastet und auf 160 hochgegangen… ich habe sonst einen (tiefen) Ruhepuls von 52, darum haben sich die 140-160 echt heftig angefühlt. 

Nach vielen ärztlichen Untersuchungen, bei denen, zum Glück, nichts Gravierendes herauskam, wurde auch mir immer klarer – mein Körper hat genug von meinem Tempo, von meinen 1000 Projekten. Er hat mich in den letzten Jahren schon einige Male zurückgepfiffen und mit dem Zaunpfahl gewinkt, aber die Quelle/Freude in meinem Herz war stärker. Und so habe ich meinen Körper immer wieder vertröstet “ich geh’s ja bald ruhiger an, ich muss nur noch das hier fertigmachen und dann bekommst du deine Ruhe!” Doch DAS hat mein Körper schon soooo oft, ja jahrlang gehört und hat sich dazu entschieden, jetzt mal richtig zu intervenieren. 

Ende November 2020 bekam ich die Diagnose “Burnout ohne Anzeichen einer Depression”. Den Dezember habe ich auf Sparflamme, mehr schlecht als recht, über die Bühne gebracht und im Januar bin ich für zwei Monate (inkl. einer 2-wöchigen Kur) abgetaucht. Vielleicht erzähle ich dir ein anderes Mal mehr darüber… mal schauen.

Langsamer Weg zurück

Klingt intensiv, war es auch. Es war nicht das erste Mal in meinem Leben, dass nichts mehr ging, aber dieses Mal war es mein Körper und der hat mich (zum Glück) einfach jedes Mal wenn ich wieder mehr wollte, gestoppt. In den schlimmsten Zeiten hatte ich starke Sprachstörungen, sprich ich habe geredet und alle Buchstaben sind durcheinander rausgekommen. Wer das schon einmal erlebt hat, weiss, wie beängstigend das ist. Und dann ständig dieser Puls auf quasi 180. Ja, es war intensiv, denn psychisch ging’s mir immer gut. Ich war weiterhin voller Freude und Ideen, ABER körperlich ging einfach nichts mehr. Das auszuhalten fiel mir schwer… wie du dir vorstellen kannst.

Unterdessen geht’s mir wieder tiptop …. solange ich’s nicht übertreibe. ABER ich kann und möchte nur noch ein Teil von dem leisten, was ich in der Vergangenheit geleistet habe und mein Körper stoppt mich auch heute noch zuverlässig, sobald ich’s nur ein bisschen übertreibe.

In deinem Leben geht es um dich!

Ich bin langsam zurückgekommen, habe weitergemacht. Habe versucht kleinere Schritte zu machen. Ich habe mit ein paar Sachen aufgehört und ich bin definitiv vernünftiger geworden. Das Wort, das mich seit 2 Jahren begleitet ist SELBSTVERANTWORTUNG! Ja, ich bin selber verantwortlich dafür, dass es mir gut geht. Ich muss, bzw. darf selber schauen, was mir gut und was mir nicht gut tut. Ja, in meinem Leben, darf es um mich gehen. Ich darf mich als (erste) Priorität sehen. 

Wenn ich”ja” sage, wenn ich “nein” sagen möchte, ist das meine eigene Verantwortung. Durch den ganzen Prozess fällt es mir aber immer einfacher (wenigstens ab und zu) nein zu sagen, für mich hinzustehen und auch mal unpopuläre Entscheidungen zu MEINEN Gunsten zu treffen. Nein, einfach finde ich es, ehrlich gesagt, immer noch nicht, aber ich habe eingesehen, dass ich es mir wert sein darf und dass ich nicht mehr gegen meine eigene Natur ankämpfen möchte. Damit muss jetzt einfach Schluss sein!

Auf jeden Fall hat diese “Krise” dazu beigetragen, dass ich heute bin, wo ich bin und dafür bin ich so dankbar!

Bereits die Kur im Januar/Februar 2021 hat viel mit mir gemacht. Ich war übrigens im Sunnehus in Wildhaus. Ich kann dir dieses Haus, falls du auch mal eine Auszeit brauchst,  von Herzen weiterempfehlen. Hier der Link dazu – SUNNEHUS.

Ich habe mir da ein paarmal gedacht “ich würde für mein Leben gerne an so einem Ort arbeiten!” …. so viel zum Thema “Durchbruch in der Selbständigkeit”. Ja, es war schon immer mein Wunsch für andere Menschen da zu sein. Ich wollte als Kind “Krankenschwester” (wie man damals sagte) werden. Aber aus gesundheitlichen Gründen hat mein Arzt mir davon abgeraten. 

Aber an so einem Ort mit Menschen zu arbeiten, nicht als Therapeutin, sondern ganz einfach im Service oder so…!? Ihnen, mit einem lieben Wort den Tag zu versüssen oder ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern!

Auf jeden Fall wurde da ein Samen in mir gepflanzt, aber ich hätte NIE gedacht, dass mein Traum wahr werden würde!

Ausgebrannt und nichts verdient

Ich liebe, was ich tue! Unser Magischer Natur Shop läuft super und auch die Online Kurse der Hexen Akademie sind sehr beliebt. Aber es steckt so unendlich viel Arbeit und Energie dahinter. Die Kurse schreiben sich nicht von selber, wobei ich sagen darf, wenn sie mal stehen, sind sie einfach ein Segen. Beim Magischen Natur Shop ist das schon ein bisschen aufwendiger, die Arbeit ist RIESIG. Auch wenn wir immer draussen sind, auch wenn wir jederzeit Kräuter sammeln und trocknen können, auch wenn ich es liebe die Räuchermischungen zu mischen und mein Mann seine Ritualgegenstände zu zaubern… es ist unglaublich viel Arbeit. Eine Arbeit die ich von Herzen liebe, die aber oft unterschätzt wird.

Die harte Tour

Ich investiere aber nicht nur viel Zeit, ich habe auch viel Geld investiert und es war jeden Rappen wert. Doch löst das wiederum den Druck aus, dass auch wieder genug Geld reinkommen “muss”. Und ich verrate dir mal etwas, etwas, das mich echt schockiert und aufwachen lassen hat. Im März 2021, als ich mich nach der Kur endlich um die Abrechnung vom 2020 kümmern konnte… habe ausgerechnet, dass ich im 2020 mit meiner Selbständigkeit netto CHF 6000 verdient habe! 6000 Franken in einem Jahr. Das ist ein Monatslohn von CHF 500!!! Ja, da habe ich dann echt ein paar Tränen vergossen. Tränen für mich, für meine Seele, die sooooo viel gearbeitet hat, die so ausgebrannt war, die alles gegeben hat und dabei quasi nichts verdient hat.

Mir wurde klar, dass das so definitiv nicht weitergehen kann. Es hat mir (wohl zum ersten Mal in meinem Leben) für MICH SELBER leid getan. Und da kamen mir all die Stimmen in den Sinn, die mir immer wieder gesagt haben “du verkaufst dich so was von unter Wert!” Ja, das durfte ich da auch schmerzhaft realisieren.

Aber ich musste das wohl so, auf die harte Tour erleben, sonst hätte ich es  wahrscheinlich nie begriffen!

Schritte in die richtige Richtung

Und gell, wer selbständig ist weiss, es braucht einfach seine Zeit/Jahre, bis auch finanziell etwas herausschaut. Ganz wenige nur, schaffen das in kurzer Zeit. Und, davon bin ich überzeugt, die, die uns in den Sozialen Medien erzählen, dass sie in no time erfolgreich geworden sind und 6-stellig verdienen, sind die ersten, die wieder von der Bildfläche verschwinden. Der langsame aber stetige Aufbau ist so viel nachhaltiger, als schneller Erfolg.

Nichtsdestotrotz, ist die Selbständigkeit nicht einfach ein Hobby, sondern einfach ein etwas anderer Job, in den man viel Zeit und Leidenschaft investiert. Zwar ist es eines meiner grossen Ziele, mit meiner Arbeit Menschen zu inspirieren, doch schlussendlich geht es auch darum, Geld damit zu verdienen. Und das ist mir im 2021 dann auch tatsächlich gelungen.

Ich habe Schritt für Schritt weitergearbeitet und mein Rauhnachts-Angebot wurde zum Superhit! Interessanterweise habe ich nie daran gezweifelt. Doch, dass es, sage und schreibe, 105x gebucht werden würde, damit habe ich nie gerechnet! Das hat mich überrascht und ÜBERGLÜCKLICH gemacht. Die Abrechnung im Januar 2022 war dementsprechend sehr versöhnlich.

Selbständigkeit ist Arbeit!

Selbständig zu sein, ist wundervoll. Du kannst träumen, umsetzen, ausprobieren, dir deine Zeit selber einteilen. Aber oft wird es auch zu romantisch gesehen und dargestellt. Ich muss jedes Mal grinsen, wenn ich (auf Instagram/Facebook) Fotos von Selbständigen sehe, wie sie angeblich auf dem Liegestuhl unter dem Sonnenschirm, mit dem Laptop auf dem Schoss arbeiten. Probier das einmal aus, das hältst du keine 15min aus. Es blendet, du hast Sand auf dem, bzw. im Laptop, die Sonnencreme klebt überall, bequem ist es auch nicht wirklich – ja, die Selbständigkeit wird gerne genau so dargestellt und auch schmackhaft gemacht. 

Der tägliche Druck

Selbständig arbeiten ist super, aber es ist auch Druck. So schön es auch ist, sich die Zeit selber einteilen zu können, das machen zu können, was man gerne macht, aber man trägt auch das Risiko alleine. Als ich im März 2020 meine Praxis wegen der Pandemie schliessen musste, hat mir kein Mensch den Ausfall, geschweige den die Miete bezahlt (ich war noch “zu klein”). Als ich gesundheitlich monatelang ausgefallen bin, habe ich keinen Rappen gesehen, die Rechnungen sind aber genau gleich ins Haus geflattert. Daran denkt niemand. Wenn du schon seit Jahren selbständig bist und ein regelmässiges und gutes Einkommen hast, ist das ein bisschen anders.

Was ich sagen möchte ist, dass ich als Selbständige/r selber JEDEN Tag dafür verantwortlich bin, dass das Geld reinkommt. Abzuschalten wird da irgendwann einfach schwierig. Ferien machen ist wundervoll, kann aber auch Stress auslösen. 

Ich möchte nicht jammern, aber in einer Zeit in der die Selbständigkeit so hoch angepriesen und das Angestelltsein oftmals schon fast verspottet wird, ist es auch wichtig, offen und ehrlich zu kommuniziert. UND, natürlich ist jeder Mensch anders und es kommt ganz darauf an, wo du im Leben stehst. Wenn du “nur” für dich und vielleicht noch für deinen Partner verantwortlich bist, ist es definitiv anders, als wenn du nebenbei noch Kinder hast… egal wie alt die sind!

Apropos Alter, auch das kann eine Rolle spielen. In meinen 30igern war ich GANZ anders unterwegs, immer Vollgas, trotz Familie, Haushalt und Job! Jetzt mit fast 47 geht’s bei mir nicht mehr um schneller, besser, höher! Im Gegenteil, ich lebe immer mehr nach dem Prinzip “weniger ist mehr”.

Meine letzten 20 Jahre waren SEHR intensiv und sie haben mir viel abverlangt. Darum brauche ich heute wohl auch so viel Zeit und Ruhe für mich. Unterdessen kann ich das annehmen und akzeptieren.

Und dann kam das Stelleninserat

Aber zurück zu MEINEM Weg. Ich habe mich in den letzten 1 1/2 Jahre immer wieder mal auf dem Arbeitsmarkt umgeschaut. Nie richtig ernsthaft, aber doch offen. Ich habe es nicht wirklich in Betracht gezogen, mich wieder anstellen zu lassen, aber irgendetwas in mir, hat mich im April 2022, auf einer mir bis dahin unbekannten Jobseite, fast 1000 Jobs durchsehen lassen.

Und plötzlich, siehe da, ist da dieses Inserat von der Rehaklinik in Seewis “Patientenbegleiter gesucht”. Mein Herz ist gehüpft und ich habe mich gleich am nächsten Tag beworben. Leider bekam ich eine Absage, man hatte soeben jemanden eingestellt, doch dann…

Nächste Woche geht’s weiter mit – “Wenn Träume wahr werden”

Von Herzen alles Liebe – BeHappyBeYou
Corina

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